Minimal-invasiver Aortenklappenersatz am schlagenden Herzen

Klinik für Herzchirurgie

minimal-invasiv, katheterbasiert

Erklärung

Die Methode der Wahl zur Behandlung der hochgradigen Aortenklappenstenose ist die offene Herzoperation unter Nutzung der Herz-Lungen-Maschine. Mit dieser seit Jahrzehnten angewandten Methode kann der Chirurg unter direkter Einsicht der Verhältnisse die defekte Aortenklappe entfernen und durch eine Aortenklappenprothese ersetzen. Auch bei sehr alten Patienten führt diese Technik zu exzellenten Ergebnissen.

Durch Einführung der katheterbasierten Aortenklappenimplantation (TAVI) können heute zusätzlich auch schwer kranke Patienten behandelt werden, die aufgrund der schweren zusätzlichen Erkrankungen keine geeigneten Kandidaten für die offene Herzoperation sind.

Über einen minimal-invasiven Zugang am linken unteren Brustkorb wird über die Herzspitze am schlagenden Herzen die verengte Aortenklappe zunächst mit einem Ballon-Katheter „gesprengt“ (Ballonvalvuloplasie). Direkt danach wird über einen Katheter eine biologische Aortenklappenprothese, die in einem sogenannten Stent aufgehängt ist, in der alten Aortenklappe freigesetzt (implantiert).

Vorteil dieser schonenden Methode ist der Verzicht auf die Eröffnung des Brustbeines (Sternotomie) sowie die Vermeidung der Herz-Lungen-Maschine.

Die Klinik für Herzchirurgie der Universität Heidelberg hat als erstes Klinikum in Baden-Württemberg diese Methode im April 2008 angewendet. Zahlreiche schwerkranke Patienten, die nicht geeignet waren für eine offene Herzoperation, haben mittlerweile von diesem neuen Verfahren profitiert.