Tiefe anteriore Keratoplastik: Deep anterior lamellar keratoplasty (DALK)

Hornhaut- & Transplantationschirurgie, LIONS-Hornhautbank

Erklärung

Hornhauterkrankungen, die lediglich den vorderen Teil der Hornhaut betreffen, wie Keratokonus (Abb. B), Dystrophien oder Narben, können durch eine sogenannte tiefe anteriore lamelläre Keratoplastik (DALK) behandelt werden. Dabei handelt es sich um eine partielle Hornhauttransplantation, bei der nur das erkrankte Stroma, die Bowman Lamelle und das Epithel des Spenders entfernt wird und die gesunde Descemet-Membran und Endothel unberührt bleiben (Abb. A). 

Da die Descemet-Membran und das Endothel des Empfängers erhalten bleiben, bleibt die Integrität des Augapfels bestehen, das Risiko einer endothelialen Immunreaktion wird eliminiert und der Verlust von Endothelzellen wird minimiert, so dass dieses Verfahren für die Behandlung von Patienten mit unversehrtem Endothel attraktiver ist als die perforierende Keratoplastik.
 

Abbildung. A: Postoperatives Bild nach DALK bei Keratokonus in einem jungen Patienten. B Stromale Hornhautnarbe im Zentrum der Hornhaut bei einem Keratokonuspatienten