Beinachsenfehlstellung

Bereich Sportorthopädie und Sporttraumatologie

Definition der Erkrankung

Die Gelenkzentren der unteren Extremität (Hüft-, Knie- und Sprunggelenk) liegen üblicherweise auf einer geraden Linie. Andernfalls spricht man von einer varus („O-Bein“) bzw. valgus („X-Bein“) Deformität der Beinachse.

Eine gerade Beinachse ist wichtig für die gleichmäßige Lastverteilung auf den Gelenkflächen.

Weitere Informationen

Ursachen

Röntgenbild eines „O-Beins“. Das Gelenkzentrum liegt außerhalb des Kniegelenkes (siehe grüne Linie)

Eine Beinachsenfehlstellung ist oftmals anlagebedingt. Sie kann jedoch auch posttraumatisch (z.B. nach Verletzung der Wachstumsfugen im Kindesalter) auftreten.

Deformitätenanalyse und postoperativer Zustand nach aufklappender Umstellungsosteotomie am körpernahen Schienbeinknochen

Ablauf der Behandlung

Nach Anfertigung einer ausführlichen radiologischen Deformitäten-Analyse und in Zusammenschau der klinischen Befunde erfolgt die individuelle Therapieempfehlung und -planung. Bei höhergradigen Beinachsendeformitäten kann die Umstellungsoperation die Therapie der Wahl sein, v.a. bei schon bestehenden Meniskus- oder Knorpelschäden um ein Voranschreiten der Schäden zu Verhindern.

Zur Begradigung der Beinachse kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz bei denen am körperfernen Oberschenkelknochen oder am körpernahen Schienbeinknochen eine Korrektur vorgenommen wird. Je nach Beinachsendeformität wird an diesen Stellen eine open-wedge Osteotomie (=Aufklappen des betreffenden Knochens) oder eine closed-wedge Osteotomie (=Zuklappen mit Entnahme eines Knochenkeils) durchgeführt. Achskorrigierende Verfahren werden in unserem Hause auch additiv im Rahmen von Knorpeltherapien oder Bandrekonstruktionen und Kniescheibenstabilisierungen angewendet.

Nachsorge

Je nach Umfang des operativen Eingriffs empfehlen wir anschließend eine Teilbelastung von 20 kg an Unterarmgehstützen für 2 - 4 Wochen. Während der Teilbelastung raten wir zur Thromboseprophylaxe. Um einen optimalen Therapieerfolge zu erreichen, sollte die individuell festgelegte und initial begonnene Physiotherapie regelmäßig ambulant weiter durchgeführt werden.

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