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Idiopathische Skoliose (Skoliose im Jugendalter)

Sektion für Wirbelsäulenchirurgie

Definition der Erkrankung

Die Skoliose ist definiert als eine dreidimensionale Verkrümmung der Wirbelsäule und ist mehr als nur eine schlechte Haltung.

Die idiopathische Skoliose ist eine Form der Skoliose, die vor allem während der Wachstumsphasen von Kindern und Jugendlichen klinisch erstmalig in Erscheinung tritt. Von einer idiopathischen Skoliose spricht man, wenn keine spezifischen Ursachenfaktoren für die Wirbelsäulenkrümmung vorliegen (Ausschlussdiagnose).

Die Behandlung sollte immer an einem spezialisierten Skoliosezentrum erfolgen.

Weitere Informationen

Symptome

Typische Anzeichen einer idiopathischen Skoliose sind eine sichtbare, meist S-förmige, Krümmung der Wirbelsäule. Betroffene Kinder können eine asymmetrische Taille, unterschiedlich hohe Schulterblätter und bei ausgeprägteren Fällen beim Vornüberbeugen einen Rippenbuckel oder Lendenwulst aufweisen. 

In der Regel verursacht eine idiopathische Skoliose keine Schmerzen, kann jedoch langfristig zu einem frühzeitigen Verschleiß mit entsprechenden Beschwerden und Einschränkungen führen.

Diagnose

Die Diagnose einer idiopathischen Skoliose wird durch eine körperliche Untersuchung und eine Röntgenaufnahme der gesamten Wirbelsäule in zwei Ebenen gestellt. 

Über modernste Röntgen Verfahren (EOS-Verfahren) können wir hierbei standardisiert-etablierte bestrahlungsarme Diagnostik anbieten.

Über den Cobb-Winkel, gemessen auf den Röntgenbildern, wird der Grad der Krümmung bestimmt. Bei >10° Krümmung spricht man von einer Skoliose. Im Röntgen erhält man ebenfalls weitere Informationen zu dem Grad der Rotation sowie das verbleibende Wachstumspotenzial.

Mit einer MRT-Bildgebung der gesamten Wirbelsäule werden mögliche auslösende Ursachen der Skoliose aufgedeckt.

Krankheitsverlauf

Die Prognose für Jugendliche mit idiopathischer Skoliose ist generell gut, besonders wenn die Erkrankung früh erkannt und behandelt wird. Die meisten Kinder führen ein aktives, normales Leben ohne signifikante Einschränkungen. Die langfristigen Auswirkungen hängen stark von der Schwere der Skoliose bei Wachstumsabschluss ab. 

Die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bis zum Wachstumsabschluss sind entscheidend, um die Veränderungen der Wirbelsäule zu überwachen und falls notwendig zu lenken.

Ablauf der Behandlung

Die Behandlung der idiopathischen Skoliose richtet sich nach dem Alter des Kindes, dem Grad der Krümmung und dem potenziellen Restwachstum. 

Leichte Fälle (10 bis 20°) können durch regelmäßige Kontrollen und Physiotherapie behandelt und beobachtet werden. 

Bei moderat Fällen (20 bis 45°) wird oft das Tragen eines Korsetts notwendig, um im günstigsten Fall eine wachstumsbegleitende Verbesserung oder zumindest eine Verschlechterung der Krümmung zu verhindern.  Mit unserer Partnerabteilung der Technischen Orthopädie bieten wir hier eine vollständige Versorgung und Behandlung unter einem Dach.

In ausgeprägten Fällen (>45°) kann eine operative Korrektur erforderlich sein.

Dies können wir durch jahrzehntelange Erfahrung und Expertise unter Verwendung aller gängiger Korrekturverfahren anbieten.