Keimzelltumor

Sektion Kinderchirurgie

Definition der Erkrankung

Keimzelltumore (Teratom) können aus verschiedenen embryonalen (pluripotenten) Keimzellen entstehen. Die Anzahl der Neuerkrankungen liegt bei etwa 7 von 100.000 Kindern, wobei der Altersgipfel im ersten Lebensjahr ist.

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Symptome

Welche Symptome auftreten, hängt vom Ort der Ausbreitung ab. Sie finden sich im zentralen Nervensystem (ZNS) (18 %), im Eierstock (26 %), im Hoden (18 %) und in Steißregion (24 %).

Diagnose

Neben Blutuntersuchungen sind radiologische Verfahren das Mittel der Wahl für eine genaue Diagnosestellung. Im Blut lassen sich zwei Tumormarker (alpha-1-Fetoprotein, beta-HCG) nachweisen. Darüber hinaus untersuchen wir Ihr Kind mithilfe der Sonografie. Damit gewinnen wir vielfältige Informationen über die Lage, die Größe und den vermeintlichen Ursprung des Tumors. Wenn nötig, kann bei besonderen Fragestellungen eine zusätzliche Diagnostik mit Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) sinnvoll sein.

Ablauf der Behandlung

Die Therapierichtlinien für die Keimzelltumore sind in den Studien MAKEI 96, MAHO 98 und SIOP CNS GCT 96 zusammengefasst.

Bei Keimzelltumoren (Teratome) geht es immer darum, den Tumor möglichst komplett zu entfernen. Befindet sich der Tumor im Hoden oder im Eierstock ist die Organentfernung verpflichtend. Bei einem Steißbeinteratom muss die Steißbeinspitze mitentfernt werden, um ein Wiederauftreten des Tumors zu vermeiden. Kann der Tumor nicht eindeutig zugeordnet werden, entnehmen wir als erstes eine Gewebeprobe, die wir anschließend im Labor untersuchen lassen.

Je nach Malignitätsgrad führen wir nach dem operativen Eingriff eine Chemotherapie durch. Wichtigstes Therapeutikum ist dabei Cisplatin.

Eine Strahlentherapie setzen wir hauptsächlich bei Keimzelltumoren im zentralen Nervensystem ein. In Einzelfällen kann auch bei anderen Lokalisationen eine Strahlentherapie notwendig sein.

Nachsorge

Kindern, denen ein Keimzelltumor operativ entfernt wurde, werden gemeinsam mit den Ärzten der Abteilung für Onkologie und Hämatologie der Kinderklinik regelmäßig betreut.

In den einzelnen Therapieoptimierungsstudien der GPOH werden je nach Stadium der Erkrankung und Verlauf feste Kontrolltermine in der hämatologischen und onkologischen Ambulanz der Kinderklinik und in unserer Sprechstunde vereinbart.