Mobiles Bezugspersonensystem (MBS)

Klinik für Allgemeine Psychiatrie

Erklärung

Das MBS wurde 1996 in der Heidelberger Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie als mobiles, rehabilitatives Pilotprojekt zur Förderung der Stabilität von jugendlichen Psychosepatienten gestartet, insbesondere nach Entlassung aus oft langer stationärer Therapie.

Die Besonderheit dieser Bezugspersonenarbeit besteht in einer Vernetzung von stationären und poststationären Gruppen- und Einzelangeboten sowie Familienbetreuung Gerade der Übergang von stationärer Therapie zurück in die Anforderungen des Alltags bedeutet für Patienten  oft  eine große Herausforderung. 

Das mobile Bezugspersonensystem (MBS) des Heidelberger Frühbehandlungszentrums (FBZ) ist eine aufsuchende Behandlungseinheit zur aktivierenden und supportiven ambulanten psychiatrischen Behandlungspflege.

Im Rahmen des MBS wird eine pflegerische und sozialpädagogische Behandlungskontinuität auch außerhalb der stationären Behandlung angestrebt, so dass ein personenspezifischer Bezug erhalten bleiben kann. Handlungsschwerpunkte des MBS sind u. a. die weitere Stabilisierung des Patienten im häuslichen Umfeld, das Angebot weiterführender psychoedukativer Maßnahmen mit dem Ziel einer Früherkennung störungsspezifischer Symptome, die Sicherung der medizinischen Therapieadhärenz sowie die Förderung des therapeutischen Bündnisses und der patienteneigenen Ressourcen.

Das MBS nimmt hierbei eine Vielzahl stabilisierender und gezielt symptomorientierter Aufgaben wahr und bietet beispielsweise eine Unterstützung bei der aktiven Aufnahme medizinischer Kontakte, bei der Medikamenteneinnahme, bei der Alltagsstrukturierung und bei der Beziehungsaufnahme und -gestaltung im individuellen sozialen Umfeld.

Präventivmaßnahmen des MBS umfassen auch die ambulante Krisenprävention vor Ort und das patientennahe Angebot geeigneter Deeskalationsmaßnahmen für den Fall einer akuten Krisensituation. Das MBS kann hier zusätzlich die Notwendigkeit der Einleitung weitergehender medizinischer Maßnahmen und Hilfen prüfen, einschließlich des Bedarfes einer notfallmäßigen stationären Versorgung im FBZ.

Weitere Informationen

Behandlungsangebot des Frühbehandlungszentrums für junge Menschen in Krisen

Mobiles Bezugspersonensystem (MBS) in der Heidelberger Mutter-Kind-Einheit