Einseitige Stimmbandlähmung

Heidelberger StimmZentrum

Definition der Erkrankung

Die einseitige Lähmung eines Stimmbands führt zu Heiserkeit, da sich die Stimmbänder nicht mehr vollständig in der Kehlkopfmitte aneinanderlagern können. Durch diesen Restspalt entweicht unkontrolliert "wilde Luft", die Stimme ist verhaucht und der Patient neigt zu Kurzatmigkeit.

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Ursachen

Ursache ist in den meisten Fällen ein Nervenschaden, der durch eine elektrophysiologische Untersuchung der Kehlkopfmuskulatur genauer abgeklärt werden kann.

Ablauf der Behandlung

Besteht ein hoher Leidensdruck durch die Symptomatik sollte eine stimmverbessernde Operation erwogen werden. Hier stehen zwei unterschiedliche Operationstechniken zur Verfügung.

Bei der endoskopischen Stimmband-Augmentation wird eine Substanz neben die gelähmte Stimmlippe eingespritzt, dadurch wird der Restspalt zur gesunden Gegenseite verkleinert. Welche Substanz empfohlen wird, sollte individuell mit dem Patienten besprochen werden. Der Eingriff ist nur in einer kurzen Vollnarkose möglich, dafür kann der Patient am ersten Tag nach der Operation die Klinik verlassen.

Bei der Thyroplastik wird über einen Hautschnitt am äußeren Hals das knorpelige Skelett des Kehlkopfs eröffnet. Dann wird ein Implantat aus Silikon, Gore-Tex oder Titan eingesetzt, welches das gelähmte Stimmband in die Mitte verlagert. Auch hier wird also der Restspalt verkleinert. Dieser Eingriff kann in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose erfolgen. Wegen der größeren Wundfläche und der Gefahr einer Schwellung im Bereich der Atemwege ist jedoch ein stationärer Aufenthalt von etwa einer Woche erforderlich. Welcher der genannten Eingriffe für den jeweiligen Patienten am besten geeignet ist kann nur im Einzelfall und in enger Abstimmung mit dem Betroffenen entschieden werden. Im Regelfall führen beide Verfahren zu einer praktischen Normalisierung der Stimmfunktion.