Krebserkrankungen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich

Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Definition der Erkrankung

Bösartige Neubildungen des Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereiches gehören zu den 10 häufigsten Malignomen des Menschen. Diese Tumoren können dabei unterschiedliche Organe des Kopfes befallen. Sie befinden sich häufig im Bereich der Mundhöhle, wobei hier insbesondere die Zunge, der Mundboden, die Wangen, der Gaumen oder andere benachbarte Strukturen betroffen sein können. Sie können aber auch direkt am oder im Ober- und Unterkiefer entstehen. Darüber hinaus treten sie auch im Bereich der Nasennebenhöhlen auf. Darunter versteht man die Nasenhaupthöhle, die beiden Kieferhöhlen, welche sich rechts und links der Nase im Oberkiefer befinden, die Stirnhöhle, die zwischen den Augenbrauen liegt, sowie die Keilbeinhöhle hinter der Nasenhaupthöhle.

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Symptome

Wenn Sie in Ihrer Mundhöhle eine wunde Stelle entdecken, die länger als zwei Wochen besteht, suchen Sie umgehend einen Zahnarzt oder einen Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie auf. Weitere frühe Erkennungsmerkmale sind leicht blutende Wunden im Bereich der Mundhygiene, Schluckbeschwerden, Sprechbehinderung, Schmerzen beim Sprechen, „Kloßgefühl“ (Globusgefühl) im Bereich des Mundbodens oder der Zunge, Atemnot oder länger bestehender Mundgeruch.

Ursachen

Insbesondere Tumoren der Mundhöhle und der angrenzenden Abschnitte des Rachens entstehen häufig bei Menschen, die regelmäßig rauchen und/oder regelmäßig Alkohol trinken. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass besonders die Kombination von Rauchen und Alkohol das Risiko für die Entstehung eines Mundhöhlentumors deutlich erhöht.

Darüber hinaus gibt es weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines Tumors in der Mundhöhle wie etwa chronisch wunde Stellen im Bereich der Mundschleimhaut aufgrund scharfer Zahn- oder Prothesenkanten, aber auch eine schlechte Mundhygiene. Manche Patienten entwickeln einen Tumor im Bereich der Mundhöhle ohne eine erkennbare Ursache; dieses Risiko steigt besonders mit zunehmendem Alter.

Diagnose

Außer der Lage („Lokalisation“) eines Tumors ist sein mikroskopisches Erscheinungsbild („histologische Diagnose“) das wichtigste Merkmal. Die histologische Diagnose unter dem Mikroskop anhand einer kleinen Gewebeprobe aus dem Tumor wird von einem Facharzt für Pathologie gestellt. Dabei kann der Pathologe meist genau sagen, von welchem Gewebe der Tumor hervorgegangen ist. So stammen zum Beispiel die häufigsten Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, die so genannten Plattenepithelkarzinome, von der Mundschleimhaut ab. Daneben gibt es noch eine Vielzahl anderer histologischer Diagnosen. Ausgehend vom Ursprungsgewebe können dies sein: Tumoren des Speichel- und Drüsengewebes (Adenome, adenoidzystische Karzinome, Adenokarzinome), des Knochen-, Muskel- und Fettgewebes (Sarkome), der Haut (Basalzell-Karzinome) oder des Lymphsystems (Lymphome).

Krankheitsverlauf

Gutartige Tumoren wachsen am Ort ihrer Entstehung, ohne das umgebende Nachbargewebe zu zerstören und ohne Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden. Bösartige Neubildungen wachsen ebenfalls in das umgebende Gewebe hinein und zerstören dieses; gleichzeitig bilden manche dieser Tumoren aber noch Tochtergeschwülste, die an anderen Stellen des Körpers auftreten können.